Nach dem historischen Wintereinbruch noch vor Mitte Oktober 2015 in Teilen Mitteleuropas rechnet GFS06 heute erneut mit eisiger Kälte und heftigen Schneefällen bis ins Flachland um den Monatswechsel Oktober/November 2015 auch in Deutschland.
Dabei sollen die 2m-Temperaturen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November in Nord- und Ostdeutschland über Schnee bis zu -10°C sinken: (zum Vergrößern anklicken)
Ursache dieser erneuten ungewöhnlichen Kältewelle in Teilen Europas ist nach der GFS06-Rechnung eine meridionale (nord-/südgerichtete) Extrem-Wetterlage in Form einer Omegawetterlage schon ab dem 28.10.2015 mit einem kräftigen Hoch über Skandinavien sowie zwei ebenfalls kräftigen und hochreichenden Tiefs über dem Nordatlantik und über Osteuropa:
Die nordosteuropäische Kaltluft soll nach den Rechnungen dabei weiter nach Südwesten bis Deutschland vorankommen und und zu einer Grenzwetterlage (GWL) führen, wobei die Luftmassengrenze (LMG) – auch – über Deutschland zu anhaltenden kräftigen Niederschlägen führen soll, die auf der kalten Seite bei sinkenden Temperaturen bis ins Flachland zunehmend als Schnee fallen:
In einer Höhe von rund 1500 m (850 hPa) ist in der GFS-Rechnung vom 18.10.2015 die LMG mit eisiger Polarluft über Norddeutschland bereits am 30.10.2015 gut zu erkennen:
Das mögliche Ergebnis bei Eintreffen dieser Rechnungen: Deutschland erneut – in Teilen – ein Wintermärchen Ende Oktober/Anfang November 2015:
Mal sehen, was die Stratospärenmodelle von ECMWF und GFS in den kommenden Tagen zu den heutigen Rechnungen meinen, wenn sie mit ihrer maximalen Prognosereichweite von zehn Tagen erstmals für den Monatswechsel Oktober/November 2015 rechnen…Wer möchte, kann ja hier schon mal reinschauen:
http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/stratosphere/strat_a_f/#emcz
Derweil ebbt die außergewöhnliche Kältewelle Mitte Oktober 2015 in großen Teilen Europas nur allmählich ab, wie die Analyse der Abweichungen der 2m-Temperaturen zum international üblichen modernen WMO-Mittel 1981-2010 in den blauen Farben für die verbreitet deutlich negativen Abweichungen der letzten sieben Tage zeigt:
Wer die Winterreifen noch nicht auf seinem Auto hat, sollte dies rasch nachholen…, auch wenn sich diese frühen Modellrechnungen für die erweiterte Mittelfrist natürlich noch mehrmals ändern können…
Herzlich euer
Schneefan2015
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2 Gedanken zu “GFS: Erneuter Wintereinbruch in Mitteleuropa schon Ende Oktober?”
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