Update: Sibirische Kälte auf dem Weg nach Europa? Modelle schon recht einig…
Nachdem GFS bereits am 22. Dezember 2015 für den 7. Januar 2016 sibirische Kälte auf dem Weg nach Europa rechnete, stimmen heute die drei Wettermodelle ECMWF, GEM und GFS weitgehend darin überein, dass von Osten Anfang des neuen Jahres eisige Kälte nach Europa kommen wird.
So sehen die Rechnungen vom 27.12.2015 für den 4./5. Januar 2016 aktuell recht übereinstimmend aus:
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ECMWF-Prognose der 850 hPa-Temperaturen (1500 m) vom 27.12.2015 für den 4./5.1.2016. Zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Nordrussland und einem kräftigen Tief über Südosteuropa wird russische Kaltluft bis zu -25°C über Osteuropa nach Skandinavien und Mitteleuropa gesteuert. Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsgemeur.htmlGEM-Prognose der 850 hPa-Temperaturen (1500 m) vom 27.12.2015 für den 4./5.1.2016. Zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Nordrussland und einem kräftigen Tief über Mitteleuropa wird russische Kaltluft bis zu -20°C über Osteuropa nach Skandinavien und Mitteleuropa gesteuert. Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsgemeur.htmlGFS-Prognose der 850 hPa-Temperaturen (1500 m) vom 27.12.2015 für den 4./5.1.2016. Zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Nordrussland und einem kräftigen Tief über Frankreich wird russische Kaltluft bis zu -20°C über Osteuropa nach Skandinavien und Mitteleuropa gesteuert. Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsgemeur.html
Diese drei fast zeitgleich erstellten Prognosen lassen bei erkennbaren Unterschieden in der Lage insbesondere des europäischen Tiefdruckgebietes vor allem eines erkennen: Es wird zum Jahresanfang 2016 in großen Teilen Europas winterlich mit zunehmend zweistelligen Minus-Temperaturen bis nach Deutschland und mit verbreiteten Schneefällen vor allem in Nord- und Osteuropa:
GFS-Prognose der 2m-Temperaturen vom 27.12.2015 für den 4./5.1.2016. Zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Nordrussland und einem kräftigen Tief über Südosteuropa wird russische Kaltluft mit Tmin bis zu -15°C über Osteuropa nach Skandinavien und Mitteleuropa gesteuert. Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsgemeur.htmlGFS-Prognose der Schneefälle und der Schneefallgrenze vom 27.12.2015 für den 6.1.2016. Die eingeströmte russische Kaltluft führt vor allem in Nord- und Osteuropa zu verbreiteten Schneefällen. Gebietsweise leichte Schneefälle oder Schneeschauer bis ins Flachland sind aber auch in Mittel- und Westeuropa zu erkenen. Quelle: http://www1.wetter3.de/animation.html
Die Stratosphärenmodelle rechnen aktuell für den Zeitraum um den 5. Januar 2015 einen kräftig gestörten – aber nicht geteilten – Polarwirbel bis hin zur Dipolbildung (GFS/Brille) und einem ausgeprägten Hochkeil über Russland (ECMWF) sowie einen umfangreichen kalten Trog über Europa:
GFS-Stratosphären-Prognose vom 27. Dezember 2015 für den 6. Januar 2016 in 100 hPa (rund 16000 m). Der Polarwirbel hat sich in zwei Teilzentren geteilt und dabei einen großräumigen kalten Trog über West- und Mitteleuropa bis hin nach Afrika entwickelt. Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/stratosphere/strat_a_f/#emczECMWF-Stratosphären-Prognose vom 26. Dezember für den arktischen Polarwirbel in 150 hPa (rund 13.000 m, untere Stratosphäre) am 4. Januar 2016. Des Zentrum des Polarwirbels hat sich geteilt (Dipol, Brille). Ein Teilzentrum liegt über Nordostkanada/Grönland, ein weiteres über Nordsibirien. Ein umfangreicher kalter Trog überdeckt große Teile Europas, während ein ungewöhnlich kräftiger Hochkeil über dem Ural bis in die Arktis reicht. Quelle: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html
Bereits ab der Mitte der kommenden Woche werden die Temperaturen – auch – in Deutschland von Osten her deutlich zurückgehen. In der Silvesternacht kommen wahrscheinlich von Westen her Niederschläge auf, die teils als Regen, teils als Schnee fallen werden und sich langsam nach Osten ausbreiten.
Es wird spannend bleiben, weil die weitere Entwicklung wegen des (gerechneten) gestörten Polarwirbels neben milderen winterlichen Varianten derzeit durchaus auch extreme winterliche Optionen mit starken Schneefällen für große Teile Europas bietet.