Update 1.4.2016: Das Problem mit CFSv2 ist gelöst: Impact of CFSv2 Model Fix on 2016 La Nina Forecast: La Niña kommt!
Bereits im NH-Sommer taucht die global kühlende La Niña im äquatorialen Pazifik auf, wenn die aktuelle experimentelle ENSO-Prognose der amerikanischen Wetterbehörde NOAA eintrifft.
Mit den gemessenen/errechneten Temperaturen der Meeresoberflächen (SST) bis einschließlich Februar 2016 sollen sich die ENSO-Bedingungen ab dem Frühjahr 2016 wie folgt entwickeln:
(zum Vergrößern anklicken)
Bereits einen Monat zuvor wurde eine fast identische Prognose errechnet: ENSO-Update Februar 2016: El Niño geht – La Niña kommt.
Diese kalten NOAA-ENSO-Prognosen stehen im Widerspruch zu den ebenfalls von NOAA errechneten ENSO-Prognosen des CFSv2-Modells. Die sehen nämlich bisher im Jahr 2016 ein Andauern schwacher warmer El Niño-Bedingungen mit einer positiven SST-Abweichung von + 0,5 K und wärmer im maßgeblichen Niño-Gebiet 3.4:
Diese NOAA/CFSv2-Rechnung steht im Vergleich mit fast allen anderen aktuellen ENSO-Modellen allerdings sehr einsam da. Die berechnen im Durchschnitt ab Juli 2016 keine überwiegenden El Niño-Bedingungen mehr, dafür aber ab NH-Sommer/Herbst eine zunehmende Wahrscheinlichkeit für La Niña-Bedingungen:
Update 6.4.2016: Wie “warm” wird das Jahr 2016? NOAA/CFSv2 korrigiert ENSO-Prognose stark nach unten!
Die Abweichung der durchschnittlichen Wassertemperatur der oberen 300 Meter des äquatorialen Pazifiks ist von Anfang November 2015 bis Mitte März 2016 um rund 2°C stark gefallen und liegt nur noch knapp über Null K Abweichung – das Ende von El Niño naht noch im NH-Frühjahr 2016:
Während bei anderen vergleichbar kräftigen El Niño-Ereignissen wie 2015/16 nicht nur zeitversetzt eine Erwärmung der globalen Erdatmosphäre folgte – wie auch in diesem Jahr -, haben sich die globalen Meere von dieser zeitversetzten Erwärmung abgekoppelt und zeigen gegenüber dem ähnlich starken El Niño-Ereignis 1997/98 eine überraschende deutliche Abkühlung von Januar zu Februar 2016:
Den größten Anteil an der kräftigen Abkühlung der globalen Meeresoberflächen hat der Nordpazifik, der seit 2014 mit dem warmen „BLOB“ vor der Westküste der USA auch die stärkste Erwärmung aufwies, der aber im Dezember 2015 praktisch verschwand:
Es lohnt sich, den gesamten Artikel von Bob Tisdale unter https://bobtisdale.wordpress.com/ zu lesen, der mit großer Sachkenntniss die Ursachen und Zusammenhänge der sehr verschiedenen SST-Entwicklungen bei beiden ENSO-Ereignissen erläutert…
Die von den Ozeanen an die Atmosphäre abgegebene Energie verschwindet übrigens im Weltraum, so dass letztlich El Niño-Ereignisse zu einem Netto-Energieverlust der Erde führen, während La Niña-Ereignisse durch Erwärmung des kalten Oberflächenwassers zu einem Netto-Energiegewinn der Erde werden…
Die Erdatmosphäre ist im Gegensatz zu den Weltmeeren ein schlechter Wärmespeicher: Die oberen drei Meter der Ozeane speichern soviel Energie wie die gesamte Atmosphäre!
Die in den Weltmeeren insgesamt gespeicherte Energie ist rund 1000 x größer als die in der Erdatmosphäre. Gäben die Weltmeere gleichzeitig nur 0,1°C an die Erdatmosphäre ab, würde sich die Temperatur der Erdatmosphäre um 1000 x 0,1 = 100°C erhöhen…
Update 16.3.2016: Aktuelle ENSO-Prognosen mit La Niña ab August 2016 und NOAA/CFSv2 mit El Niño als einziger „Ausreißer“:
Nun gehen auch die globalen 2m-Temperaturen nach ihrem Höhenflug Ende Februar 2016 bis Mitte März wieder zurück:
UPDATE ENDE.
Die aktuell spätwinterlichen regionalen Entwicklungen mit Schneefällen in Deutschland und Europa findet man hier: Märzwinter-Update: Europa 2016 weiter unterkühlt – Schneefälle an Ostern?
Hinweis aus aktuellem Anlass: Das überragende Buch “Die kalte Sonne – Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet” kann man hier bestellen: http://www.kaltesonne.de/order/
Herzlich euer
Schneefan2015
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