Der massive Grönlandeisschild zeigt Mitte Juni 2016 die geringste Schmelzfläche seit Beginn der Messungen im Jahr 1990.
Das stellt der Dänische Wetterdienst (DMI) heute auf seiner Website dar.

Damit setzt sich das kräftige – und für viele sicher überraschende – Wachstum des Grönlandeises seit 2015 auch im Jahr 2016 bisher fort:
(zum Vergrößern anklicken)

“Top: The total daily contribution to the surface mass balance from the entire ice sheet (blue line, Gt/day). Bottom: The accumulated surface mass balance from September 1st to now (blue line, Gt) and the season 2011-12 (red) which had very high summer melt in Greenland. For comparison, the mean curve from the period 1990-2013 is shown (dark grey). The same calendar day in each of the 24 years (in the period 1990-2013) will have its own value. These differences from year to year are illustrated by the light grey band. For each calendar day, however, the lowest and highest values of the 24 years have been left out.” Quelle: http://www.dmi.dk/en/groenland/maalinger/greenland-ice-sheet-surface-mass-budget/
Zum Brutto-Eisverlust durch „Kalben“ schreibt das DMI: “…Satellite observations over the last decade show that the ice sheet is not in balance. The calving loss is greater than the gain from surface mass balance, and Greenland is losing mass at about 200 Gt/yr.” Quelle: wie vor
Für die Saison 2014/2015 bedeutete das bei einer positiven Massebilanz des Grönlandeises von rund 220 Gigatonnen und einem durchschnittlichen Eisverlust durch “Kalben” von rund 200 Gigatonnen (erstmals seit vielen Jahren?) einen NETTOGEWINN von 20 Gigatonnen oder 20 Kubikkilometern (1 GT entspricht einem 1 km³ oder 1 Milliarde m³).
Die Saison 2015/2016 geht mit einem überdurchschnittlichen Masse-Vorschuss in die Schmelzsaison Juni/Juli 2016, was bei durchschnittlicher Schmelze (dunkelgraue Linie in der unteren Grafik) – und angenommenem Verlust durch Kalben von 200 km³ – zu einem Nettozuwachs von bis zu 100 km³ (100 Gigatonnen/100 Milliarden m³) führen kann.
Siehe dazu auch aktuell: Study: Greenland ice sheet moving slower now than in the last 9000 years
Die regionale positive Entwicklung des mächtigen Grönlandeisschildes ist eingebettet in eine rasche globale Abkühlung nach dem El Niño-Peak der globalen Temperaturen im Februar 2016: Die globale Abkühlung verstärkt sich – „Global Warming“ Reality Check Mai 2016
Die rasche globale Abkühlung setzt sich auch im Juni 2016 fort:

Die Sonnenaktiviät bleibt nach fünf aufeinander folgenden Tagen ohne Sonnenfleck im Juni 2016 weiter schwach: Die Sonne streikt: Erster fleckenloser Tag in diesem Jahr! Die Erde kühlt ab!
Einem weiteren Wachstum des bis über 3000 m mächtigen Grönlandeises und großer Islandgletscher steht bei diesen Bedingungen auch im Jahr 2016 bisher nichts im Wege: Island-Gletscher wächst 2015 erstmals seit mehr als 20 Jahren – „Cold Spot“ im Nordatlantik seit zwei Jahren
Herzlich euer
Schneefan2015
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Hallo Schneefan,
Wie passt die gestrige Meldung von Wetteronline über das rasante Polarjet-induzierte Abschmelzen des Eisschildes/der Gletscher zu diesen hier dargestellten Fakten? Lügt wetteronline schlichtweg?
http://www.wetteronline.de/klimawandel/2016-06-18-gr
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Hallo, JD,
im Gegensatz zu meinen Posts hat WO keine Quellen für seine eigentümlichen Behauptungen angegeben, eine Überprüfung ist daher nicht möglich.
Wenn die Angaben auf der Grönlandeis-Website des DMI für 2015 und 2016 richtig sind, sind die WO-Angaben falsch.
Nachtrag: Zur außergewöhnlichen Eisschmelze auf Grönland im Jahr 2012 – rote Linie in der DMI-Massebilanz-Grafik – fand ich folgenden Artikel: http://www.kaltesonne.de/keine-folge-der-globalen-erwarmung-studien-sehen-wolken-und-jet-stream-als-ausloser-fur-die-sommerliche-eisschmelze-2012-in-gronland/
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