UPDATE 1.2.2017: Modelle sehen erneute Kältewelle kommen! (s. Grafiken).
ECMWF-Strat.-Prognose in 150 hPa (rund 14 km Höhe, untere Stratosphäre) vom 31.1.2017 zum 9.2.2017. Über Skandinavien hat sich ein mächtiger Block aufgebaut, an dessen Osteite hochreichende russische Kaltluft nach Südwesten strömt. Der Polarwirbel ist stark gestört, ein mächtiger und intensiver kalter Trog reicht von Sibirien über Mitteleuropa bis zum Mittelmeer. Zwischen dem Hoch und dem Trog dürfte hochreichende sibirische Kaltluft bis ins Mittelmeer strömen. Der Winter kommt erneut mit Macht! Quelle: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.htmlECMWF-Prognose 850 hPa (rund 1500 m Höhe) vom 1. für den 8. Februar 2017 mit Kaltlufteinbruch von Nordosten. Ein CFSv2-milder Februar 2017 sieht anders aus… Quelle: http://www.wetterzentrale.de/Wetter3/GFS-Prognose für Schneefall und Schneefallgrenze vom 1.2. für den 11.2.2017. In Deutschland werden um den 11.2.2017 verbreitet Schneefälle bis ins Flachland erwartet. Der Winter kehrt mit Macht zurück! Quelle: http://www1.wetter3.de/animation.html
Nach einem eisigen Januar 2017 in großen Teilen Europas sieht das CFSv2-Modell der amerikanischen Wetterbehörde NOAA einen ungewöhnlich milden Februar 2017 in ganz Europa.
Dabei soll es bei den Temperaturen großflächig Abweichungen bis zu +4 Kelvin (°C) vom vieljährigen Klimamittel geben.
(zum Vergrößern anklicken)
Die CFSv2-Prognose Ende Januar 2017 für die Abweichungen der 2m-Temperaturen vom vieljährigen Klimamittel in Europa im Februar 2017. Große Teile Europas – auch Deutschlands – werden mit positiven Abweichungen von ein bis zu vier Grad Celsius gerechnet – ein sehr milder Februar 2017! Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/CFSv2/htmls/euT2me3Mon.html
Diese Prognose hat – wie so oft – einen kleinen Haken, wenn man sich die Prognose für den milden Januar 2017 in Europa von Mitte Dezember 2016 anschaut…
Die CFSv2-Prognose Mitte Dezember 2016 (E1) für die Abweichungen der 2m-Temperaturen vom Klimamittel 1999-2010 in Europa im Januar 2017. Große Teile Europas – auch Deutschland – werden mit positiven Abweichungen von 0,5 bis drei Grad Celsius gerechnet – ein relativ milder Januar 2017! Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/CFSv2/CFSv2seasonal.shtml
…und diese Prognose mit der gemessenen eisigen Realität im Januar 2017 bis einschließlich 26.1.2017 vergleicht:
Die CFSR-Reanalyse der Temperaturabweichungen in Europa vom 1. bis zum 26. Januar 2017. Große Teile Europas sind von einer anhaltenden Kältewelle überzogen, die Abweichungen zum WMO-Mittel 1981-2010 liegen in Deutschland (D) bei -3,4 K. Der Januar 2017 in Deutschland gehört damit zu den kältesten der letzten 30 Jahre. Quelle: http://www.karstenhaustein.com/climate.php
Dazu hatte ich bereits UPDATES am 22. und 21.1.2017 vorgestellt:
„UPDATE 22.1.2017: Major Warming (SSW) in Sicht: Die obere Stratosphäre über der Arktis wird plötzlich um 54°C wärmer! (s. Grafiken).
Entwicklung der ECMWF-Prognosen für die obere Stratosphäre über der Arktis in 10 hPa (rund 25 km Höhe) vom 21.1.2017für den 27. und 29.1.2017. Es findet ein Temperatursprung der Differenz von 90N zu 60N von -10 K am 27.1. auf +44 K am 29.1.2017 statt: Ein „Major Warming“ (SSW). „Die Auswirkungen dieser winterlichen Erwärmung auf den darunter rotierenden troposphärischen Polarwirbel können dramatisch sein, vom Polarwirbelsplit bis hin zur teilweisen Zirkulationsumkehr. Typischerweise stellen sich in diesem Fall auf der Nordhalbkugel meridionale Strömungsmuster ein, wodurch z.B. die Zufuhr kalter Luftmassen aus arktischen Regionen nach Mitteleuropa begünstigt werden kann.“ (Quelle für das „Zitat“: wie oben) Quelle: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html
UPDATE 21.1.2017 – Modelle: Nach Milderung erneut strammer Winter in Sicht? (s. Grafiken).
Der Plot zeigt den Verlauf der Temperaturen über der Arktis (90N – 65N) von Januar 2016 bis Januar 2017 (rote Linie) in der oberen Stratosphäre bei 5 mb (wie hPa, rund 36 km Höhe). Seit Anfang Januar 2017 sind die Temperaturen von historischen Tiefstwerten um -70°C bis Mitte Januar 2017 um rund 25 K auf rund -45°C gestiegen: Ein „Minor Warming“. Diese kräftige Erwärmung erzeugt höheren Druck, der auf die darunter liegenden Luftschichten wirkt. Der Polarwirbel reagiert zeitversetzt und schickt um den Monatswechsel Januar/Februar 2017 mit kräftigen Trögen eisige Luftmassen nach Nordamerika und nach Europa (nächste Grafik). Die Linie mit den grünen Pünktchen zeigt den durchschnittlichen Verlauf, die oberen und unteren grauen Linie die jeweiligen Extremwerte. Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/stratosphere/temperature/Vergleich der Stratosphärenprognosen ECMWF (150 hPa, rund 14 km Höhe) und von GFS (100 hPa, rund 16 km Höhe) vom 20/21.1.2017 für den 30/31.1.2017. Beide Prognosen rechnen in der unteren Stratosphäre einen kalten Trog über Ost- Südosteuropa, dem ein weiterer kräftiger Trog von NW folgt. Über Skandinavien und Island wird nur bei ECMWF mit Hochdruck gerechnet, der Polarwirbel wirkt dort nahe einem Dipol mit Teilzentren über Sibirien und Grönland und damit stark gestört, ein mächtiger eisiger Trog liegt über Nordamerika. Auch bei GFS liegt ein eisiger Trog über Nordamerika, der Polarwirbel ist deformiert, das mächtige Zentrum liegt über Nordsibirien. Das sieht nach kräftigem Wintereinbruch in Europa und in Nordamerika aus! Quellen: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html und http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/stratosphere/strat_a_f/#emczVergleich der ECMWF-Strat.-Prognosen für 150 hPa (rund 14 km Höhe, untere Stratosphäre) vom 20. und 21. Januar 2017 für den 29. Januar 2017. In nur einem Tag hat sich die Dipol-Situation des Polarwirbels verstärkt, über Osteuropa hat sich in der Stratosphäre ein kaltes Cut-off-Tief (Tripol) gebildet, der hohe Druck über Mitteuropa ist stark abgeschwächt, von NW nähert sich ein kräftiger kalter Trog, über Nordamerika liegt ebenfalls ein kräftiger eisiger Trog. Das sieht bei andauernder Entwicklung nach kräftigem Wintereinbruch in Europa und Nordamerika aus! Quelle: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html“
Die aktuelle Entwicklung ist in der Tat spannend, die kräftige Stratosphärenerwärmung findet bereits statt, soll aber am 29.1.2017 etwas schwächer werden als zunächst berechnet (s.o.).
ECMWF-Prognose für die obere Stratosphäre in 10 hPa (rund 25 km Höhe) vom 26.1.2017 für den 29.1.2017. Es findet ein Temperatursprung der Differenz von 90N zu 60N auf +29 K am 29.1.2017 statt: Ein kräftiges „Minor Warming“ mit einem Temperatursprung von mindestens 25 K in einigen Tagen – oder doch noch ein „Major Warming „mit mindestens 50 K? (SSW). Quelle: http://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/strat/produkte/winterdiagnostics/index.html“
Der stratosphärische Polarwirbel reagiert auf die Erwärmung von oben und den daraus entstehenden Druckanstieg nach unten „verstört“: Er wird deformiert und könnte sich teilen (Split).
ECMWF-Strat.-Prognose in 150 hPa (rund 14 km Höhe, untere Stratosphäre) vom 26.1. für den 5.2.2017. Der Polarwirbel ist stark gestört und hat drei Teilwirbel gebildet, die zu einem Polarwirbelsplit führen können. Über dem Mittelmeer liegt weiter ein kalter Trog, über Skandinavien und im Raum Island/Grönland herrscht hoher Luftdruck. Die Westdrift ist blockiert und muss südlich und nördlich vor Mitteleuropa ausweichen. Das könnte bei Eintreffen dieser Großwetterlage die Rückkehr des Winters bedeuten! Quelle: wie vor
Da stehen sich doch mal zwei völlig unterschiedliche Glaskugeln gegenüber: Eine von CFSv2 mit vorfrühlingshaft milden Aussichten für den Februar 2017 – und eine mit durchaus hochwinterlichen Optionen…!
Ich schaue mir diese spannende Entwicklung ab morgen für die kommenden zwei Wochen von Gran Canaria aus bei Temperaturen um +20°C an und berichte (nur dann), wenn sich die Modelle übereinstimmend für die eine oder für die andere Richtung entscheiden.
24 Gedanken zu “CFSv2: Ungewöhnlich milder Februar 2017 in Europa?”
Donald Bäcker war heute Morgen im Morgenmagazin ziemlich
Ratlos was den weiteren Verlauf der Großwetterlage betrifft.
Er meint, man kann zurzeit nicht weiter als 2-3 Tage in die Zukunft schauen was den weiteren Verlauf der Wetterlage betrifft. An den
15 Tagestrends hat er das gezeigt, das spätestens nach Tag 4 alles offen ist.Gestern sollte die Kälte nächste Woche wieder kommen und heute Morgen zeigen die Modelle fast Frühling in ihren Berechnungen. Der Trend scheint ja Richtung Milde zu gehen,aber schon für Samstag scheint ein Kaltluftei die Prognose sehr zu erschweren für den weiteren Verlauf der Wetterlage ab Sonntag.
Auch heute ist in meiner Region Hannover Schnee gefallen der nicht angesagt war.Bin auf Schneefans neuer Stratosphären Analyse gespannt.
Ja, die Kälte mit Schneefällen zumindest in einigen Gebieten ist wie erwartet wieder da in Deutschland und Europa,…
…und der Polarwirbel zeigt weitere winterliche Optionen durch Teilung,..
…,und damit Schwächung der AO…
…und weitere Blockade der Westdrift durch Aufbau des „Grönlandblocks“ mit Trog/Tiefdrucksystem über Skandinavien, was heute sowohl von ECMWF als auch von GFS ähnlich gesehen wird:
Die Glaskugeln deuten weiter an, dass der Winter 2016/17 noch nicht vorbei ist…
Ergänzung: Interessanter Hinweis von UWZ heute auf den von mir bereits im Kommentar vom 5.2.2017 erwähnten Kaltlufttropfen (Höhentief) zum kommenden Wochenende:
„HINTERGRUND – Kaltlufttropfen erschwert die Prognose
Ab Freitagabend und vor allem am Samstag soll ein so genannter Kaltlufttropfen von Südwesten her über Deutschland hinwegziehen. Ein Kaltlufttropfen ist ein in sich abgeschlossenes Gebilde, mit einem Zentrum kälterer Luft in hohen Troposphärenschichten. Sie sind zumeist nicht in der Isobarenkarte zu finden. Diese Kaltlufttropfen (Abk.: KLT) sind naturgemäß in ihrer Zugbahn und Intensität im Hinblick auf die Wetterentwicklung nur sehr schwer vorhersagbar. Sie haben die Eigenheit, kurzfristig ihre Zugbahn zu ändern, was eine sichere Prognose in die Zukunft sehr schwer macht. So können sich Prognosen je nach Entwicklung des KLT’s kurzfristig ändern. Im aktuellen Fall könnte sich also ab spätem Freitagabend von Südwesten her ein Schneefallgebiet entwickeln und mit einigen Zentimeter Neuschnee über Deutschland hinwegziehen. Wir bleiben am Ball und berichten umgehend, sobald uns neue Erkenntnisse vorliegen.
Andreas Wagner
Dieser Lagebericht wurde am 08.02.2017 um 10:07 Uhr ausgegeben.“ (Hervorhebungen von mir)
NOAA/CFSv2 hat die Temperaturprognosen für den Februar 2017 für Europa übrigens heute im Vergleich zur Eingangsprognose stark gesenkt:
Nachdem der von einigen Modellen schon rund eine Woche zuvor richtig erkannte Kaltlufttropfen (Höhentief) gestern einiges an Schnee selbst im eher milderen Rheinland um Köln brachte und dort die Start- und Landebahnen am Flughafen Köln/Bonn morgens für eine Stunde wegen starken Schneefalls gesperrt werden mussten, was zu Verspätungen selbst auf Gran Canaria beim Rückflug nach Deutschland führte, rechnet GFS12 heute mit erneutem schneereichen Wintereinbruch zum Monatswechsel…
Der Islandblock ist natürlich noch ein bisschen hin…
Der Monat Februar 2017 in Europa und in Deutschland ist bisher – entgegen der CFSv2-Prognose für einen ungewöhnlich milden Monat – insgesamt eher auf der durchschnittlichen bis kalten Seite zu finden.
ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass meiner Erfahrung nach Kaltlufteinbrüche, die mehr als 7 Tage (168) Stunden im Voraus simuliert werden, fast nie stattfinden. Letztes Beispiel hierfür war der für Mitte Dezember erwartete Kaltlufteinbruch. Und letzte Woche… was sollte es aus Sicht der Woche zuvor kalt werden – und dann gab es doch nur einen müden Abklatsch davon.
Die bevorstehende sehr milde Periode wird ebenfalls schon seit über einer Woche simuliert – aber die dürfte auch eintreffen.
Genau das ist es. Kalt ist oft falsch, mild dagegen fast immer richtig – seit den achtziger Jahren beobachte ich das – ohne auch nur einen blassen Schimmer, warum das so ist.
Fazit: Winterfreaks (wie ich es auch bin!) sollten sich erst auf die Kälte freuen, wenn sie in der nächsten Woche auch noch simuliert wird. So leid es mir tut, aber dieser Kommentar soll auch eine Vorsorge gegen Enttäuschung sein.
deinen Kommentar vom 27.1.2017 habe ich mit großem Interesse gelesen, es trifft sicherlich so zu, wie du die Wettermodelle beschreibst.
Wie du sicher schon bemerkt hast, richtet sich mein Blick vor allem auf die Stratosphärenmodelle und weniger auf die weit unsichereren und sprunghaften Wettermodelle.
Hier lagen doch auch die Wettermodelle – teils in seltener Einigkeit – weit über die sieben Tage hinaus gar nicht so schlecht, nicht wahr?
Nach einem knappen Major Warming war auch die erste Hälfte des Februar 2017 in Deutschland und Europa eher winterlich als frühlingshaft mild, so dass zumindest ein Teil der Modelle m.E. auch hier richtig lag.
Wenn ich die Entwicklung der Strat.-Modelle richtig deute – und wenn sie so bleibt -, dann sind wie schon beschrieben bis zum Monatswechsel Februar/März 2017 winterliche Optionen erkennbar.
Du hast ja recht, lieber Schneefan, aber zumindest ich war enttäuscht, dass es zu Weihnachten und dann vorige Woche nicht so richtig geklappt hat. Was man aber definitiv sagen kann: Über Osteuropa, wo ja die Wärme zum Exzess kommen sollte, war auch der Februar sehr kalt, wenngleich nicht extrem kalt. Und genau das hattest du ja prognostiziert!
Nun schauen wir mal! Die breitenkreisparallele Westautobahn, die nächste Woche (in der Troposphäre) simuliert wird, ist immer ein instabiler Zustand. Da kann in der Tat was ausgebrütet werden.
Donald Bäcker war heute Morgen im Morgenmagazin ziemlich
Ratlos was den weiteren Verlauf der Großwetterlage betrifft.
Er meint, man kann zurzeit nicht weiter als 2-3 Tage in die Zukunft schauen was den weiteren Verlauf der Wetterlage betrifft. An den
15 Tagestrends hat er das gezeigt, das spätestens nach Tag 4 alles offen ist.Gestern sollte die Kälte nächste Woche wieder kommen und heute Morgen zeigen die Modelle fast Frühling in ihren Berechnungen. Der Trend scheint ja Richtung Milde zu gehen,aber schon für Samstag scheint ein Kaltluftei die Prognose sehr zu erschweren für den weiteren Verlauf der Wetterlage ab Sonntag.
Auch heute ist in meiner Region Hannover Schnee gefallen der nicht angesagt war.Bin auf Schneefans neuer Stratosphären Analyse gespannt.
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Ja, die Kälte mit Schneefällen zumindest in einigen Gebieten ist wie erwartet wieder da in Deutschland und Europa,…
…und der Polarwirbel zeigt weitere winterliche Optionen durch Teilung,..
…,und damit Schwächung der AO…
…und weitere Blockade der Westdrift durch Aufbau des „Grönlandblocks“ mit Trog/Tiefdrucksystem über Skandinavien, was heute sowohl von ECMWF als auch von GFS ähnlich gesehen wird:
Die Glaskugeln deuten weiter an, dass der Winter 2016/17 noch nicht vorbei ist…
Ergänzung: Interessanter Hinweis von UWZ heute auf den von mir bereits im Kommentar vom 5.2.2017 erwähnten Kaltlufttropfen (Höhentief) zum kommenden Wochenende:

„HINTERGRUND – Kaltlufttropfen erschwert die Prognose
Ab Freitagabend und vor allem am Samstag soll ein so genannter Kaltlufttropfen von Südwesten her über Deutschland hinwegziehen. Ein Kaltlufttropfen ist ein in sich abgeschlossenes Gebilde, mit einem Zentrum kälterer Luft in hohen Troposphärenschichten. Sie sind zumeist nicht in der Isobarenkarte zu finden. Diese Kaltlufttropfen (Abk.: KLT) sind naturgemäß in ihrer Zugbahn und Intensität im Hinblick auf die Wetterentwicklung nur sehr schwer vorhersagbar. Sie haben die Eigenheit, kurzfristig ihre Zugbahn zu ändern, was eine sichere Prognose in die Zukunft sehr schwer macht. So können sich Prognosen je nach Entwicklung des KLT’s kurzfristig ändern. Im aktuellen Fall könnte sich also ab spätem Freitagabend von Südwesten her ein Schneefallgebiet entwickeln und mit einigen Zentimeter Neuschnee über Deutschland hinwegziehen. Wir bleiben am Ball und berichten umgehend, sobald uns neue Erkenntnisse vorliegen.
Andreas Wagner
Dieser Lagebericht wurde am 08.02.2017 um 10:07 Uhr ausgegeben.“ (Hervorhebungen von mir)
NOAA/CFSv2 hat die Temperaturprognosen für den Februar 2017 für Europa übrigens heute im Vergleich zur Eingangsprognose stark gesenkt:
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Ja Danke für deine Analyse Schneefan,
es wird auf jeden falle Spannend weitergehen mit dem Wetterverlauf der nächsten Tage.
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Nachdem der von einigen Modellen schon rund eine Woche zuvor richtig erkannte Kaltlufttropfen (Höhentief) gestern einiges an Schnee selbst im eher milderen Rheinland um Köln brachte und dort die Start- und Landebahnen am Flughafen Köln/Bonn morgens für eine Stunde wegen starken Schneefalls gesperrt werden mussten, was zu Verspätungen selbst auf Gran Canaria beim Rückflug nach Deutschland führte, rechnet GFS12 heute mit erneutem schneereichen Wintereinbruch zum Monatswechsel…
Der Islandblock ist natürlich noch ein bisschen hin…
Der Monat Februar 2017 in Europa und in Deutschland ist bisher – entgegen der CFSv2-Prognose für einen ungewöhnlich milden Monat – insgesamt eher auf der durchschnittlichen bis kalten Seite zu finden.
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Hallo Schneefan,
ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass meiner Erfahrung nach Kaltlufteinbrüche, die mehr als 7 Tage (168) Stunden im Voraus simuliert werden, fast nie stattfinden. Letztes Beispiel hierfür war der für Mitte Dezember erwartete Kaltlufteinbruch. Und letzte Woche… was sollte es aus Sicht der Woche zuvor kalt werden – und dann gab es doch nur einen müden Abklatsch davon.
Die bevorstehende sehr milde Periode wird ebenfalls schon seit über einer Woche simuliert – aber die dürfte auch eintreffen.
Genau das ist es. Kalt ist oft falsch, mild dagegen fast immer richtig – seit den achtziger Jahren beobachte ich das – ohne auch nur einen blassen Schimmer, warum das so ist.
Fazit: Winterfreaks (wie ich es auch bin!) sollten sich erst auf die Kälte freuen, wenn sie in der nächsten Woche auch noch simuliert wird. So leid es mir tut, aber dieser Kommentar soll auch eine Vorsorge gegen Enttäuschung sein.
Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt
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Hallo Hans-Dieter,
deinen Kommentar vom 27.1.2017 habe ich mit großem Interesse gelesen, es trifft sicherlich so zu, wie du die Wettermodelle beschreibst.
Wie du sicher schon bemerkt hast, richtet sich mein Blick vor allem auf die Stratosphärenmodelle und weniger auf die weit unsichereren und sprunghaften Wettermodelle.
Die Entwicklung des arktischen winterlichen stratosphärischen Polarwirbels zusammen mit der ENSO-Entwicklung war auch neben anderen Parametern wie QBO, AMO, PDO, AO und NAO die Grundlage für die mögliche Entwicklung der Januartemperaturen in Deutschland und Europa: https://wobleibtdieglobaleerwaermung.wordpress.com/2016/12/31/modelle-eisiger-januar-2017/
Hier lagen doch auch die Wettermodelle – teils in seltener Einigkeit – weit über die sieben Tage hinaus gar nicht so schlecht, nicht wahr?
Nach einem knappen Major Warming war auch die erste Hälfte des Februar 2017 in Deutschland und Europa eher winterlich als frühlingshaft mild, so dass zumindest ein Teil der Modelle m.E. auch hier richtig lag.
Wenn ich die Entwicklung der Strat.-Modelle richtig deute – und wenn sie so bleibt -, dann sind wie schon beschrieben bis zum Monatswechsel Februar/März 2017 winterliche Optionen erkennbar.
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Du hast ja recht, lieber Schneefan, aber zumindest ich war enttäuscht, dass es zu Weihnachten und dann vorige Woche nicht so richtig geklappt hat. Was man aber definitiv sagen kann: Über Osteuropa, wo ja die Wärme zum Exzess kommen sollte, war auch der Februar sehr kalt, wenngleich nicht extrem kalt. Und genau das hattest du ja prognostiziert!
Nun schauen wir mal! Die breitenkreisparallele Westautobahn, die nächste Woche (in der Troposphäre) simuliert wird, ist immer ein instabiler Zustand. Da kann in der Tat was ausgebrütet werden.
Hans-Dieter Schmidt
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