UPDATE 30.6.2017: UWZ mit Starkregenwarnung für Norddeutschland – Berliner Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus!


Die Wettermodelle geben aktuell recht übereinstimmend die Prognose für eine Westwetterlage im Siebenschläferzeitraum vom 27.6. bis zum 11.7.2017.
Als Siebenschläfertag wird nach dem alten Julianischen Kalender noch der 27. Juni benannt. Wegen der gregorianischen Kalenderreform von 1582 liegt er aber seitdem am 7. Juli.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 70% – in Süddeutschland sogar bis zu 80% – setzt sich die Großwetterlage der ersten Juliwoche wegen der Erhaltungsneigung für mehrere Wochen, meist bis Mitte August, fort.
(zum Vergrößern anklicken)

Dabei ist das Rossby-Wellen-Karussell des Polarjets auf der sommerlichen Nordhalbkugel sehr aktiv, was einen raschen Wechsel von Tiefdruckgebieten und Zwischenhochs in Mitteleuropa bedeutet.

Die Prognosen der Statosphärenmodelle von ECMWF und GFS mit einem maximalen Prognosezeitraum von 10 Tagen unterstützen derzeit diese Entwicklung mit einer strammen Westdrift in der unteren Stratosphäre.

Das aktive Rossbywellenkarussell auf der Nordhalbkugel in Höhe der Tropopause ist hier im Lauf der Potentiellen Temperatur von 14 Tagen gut zu erkennen: Arctic ECMWF

Grundsätzlich gilt: Je höher die Anzahl der Wellentäler (Höhentröge) und Wellenberge (Höhenrücken), desto größer ist die (Phasen-) Geschwindigkeit des Systems. Wetteran – Grundlagen – Vorticity
„Wellenlänge und Wellenzahl korrelieren folglich, d.h. dass sich mit zunehmender Wellenzahl die Wellenlänge verkürzt. Meist bewegt sich die Zahl der Rossby-Wellen auf der Nordhemisphäre zwischen drei und fünf. Je höher die Wellenzahl, desto rascher bewegen sich die Rossby-Wellen nach Osten, da ihre Phasengeschwindigkeit aufgrund der Wellenlängenverkürzung zunimmt. Bei niedriger Wellenzahl (< 3) können die (langen) Wellen stationär sein oder gar retrograd wandern. Dies ist bei den sogenannten Blockinglagen der Fall.“
Dabei gibt es allerdings einen Trost: Bisher sind es nur Modellrechnungen. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die berechnete unsommerliche Großwetterlage Anfang Juli 2017 auch tatsächlich einstellt.
Was spricht dafür ?
Die seit Jahrhunderten auftretenden natürlichen Witterungsregelfälle (Singularitäten) bis in die aktuelle Neuzeit weisen auf die Dominanz natürlicher Zyklen bei Wetter und Klima hin. Die auch in diesem Jahr erneut kräftige Schafskälte hat eine unglaubliche Eintreffwahrscheinlichkeit von 89 %.
Die Entwicklung regionaler Wetterereignisse ist dabei stets in natürliche globale Entwicklungen eingebunden, wie der bekannte amerikanische Meteorologe Joe Bastardi schreibt: „One must think globally to forcast locally.“ („Man muss global denken, um lokale Wettervorhersagen zu machen.“)
Die aktuelle globale Entwicklung ist bestimmt durch eine anhaltende globale Abkühlung nach dem El Niño-Peak der globalen Temperaturen im Februar 2016: Grönlandeis mit Rekordwachstum! „Global Warming“ Reality Check Mai 2017
Die Abweichungen der globalen 2m-Temperaturen gehen im Juni 2017 auf die bisher niedrigsten Werte des Jahres 2017 zurück.

Außerdem befinden wir uns seit 2,7 Millionen Jahren in einem geologischen Eiszeitalter und die Erde wird seit 8000 Jahren kälter!
Eine weitere bedeutende Rolle für die globale und regionale Wetterentwicklung dürfte die schwächste Sonnenaktivität seit 200 Jahren spielen: Absturz der Sonnenaktivität Anfang März 2017!
Dazu kommt, dass die Erde am 3. Juli 2017 mit 152 Mill. km Abstand den sonnenfernsten Punkt (Aphel) der Erde auf der Umlaufbahn um die Sonne erreicht hat und damit Anfang Juli die jährlich geringste Strahlungsleistung der Sonne erhält (Abstandsgesetz – Die Bestrahlungsstärke nimmt mit dem Quadrat des Abstandes ab).
Die Differenz zum sonnennächsten Punkt (Perihel) der Erde Anfang Januar jeden Jahres beträgt rund 5 Millionen Kilometer oder rund 7,7 % der Bestrahlungsstärke auf der Erde.
Warten wir also – bei widrigen globalen Umständen – die in der ersten Juliwoche 2017 tatsächlich eintretende Großwetterlage ab und hoffen, dass die bisherigen Modellprognosen nicht eintreffen, die eher auf einen „Hopp“-Sommer hindeuten…
Letzte Meldung: Der Juni 2017 in Europa ist bisher überwiegend unterkühlt, dabei im Westen wärmer als im Osten.

Die Aussichten bis Anfang Juli 2017 sehen im Trend so aus (siebter Tag minus erster Tag).

Dazu folgerichtig der heute berechnete Temperaturverlauf und die erwarteteten Niederschläge vom 24.6. bis 9.7.2017 in KÖLN.

Herzlich euer
Schneefan2015
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Meinst wohl Top Sommer Schneefan in Deinem Schlusssatz.
Aber bei der doch sehr einheitlichen, und erstaunlich mit sehr wenig Streuung versehenen Vorhersage bei den Modellen für Anfang Juli in allen Wetterportalen sieht es eher nach unterkühlt aus. Bei den 850Hpa Temperaturen sind Schneefälle im Südschwarzwald oder Bayerischen Wald auf deren höchsten Gipfeln nicht auszuschließen. Zuvor gehts nochmals rauf ( bis Mittwoch ), dann gehts bergab. Danach wie schon geschrieben, mehrheitlich gemäßigte Vorhersagen. Ein normaler mitteleuropäischer Sommer eben, der mir persönlich vollkommen ausreicht. Ertrage Kälte eher besser als Hitze.
Was ist auch noch hoffe, dass wirklich die Regenmengen im Südwesten zustandekommen wie vorhergesagt. Wir haben leider schon ein großes Defizit an Regen, so um die 30%. Ein Gewitterguss bringt da gar nichts, der läuft ab und verdunstet, eher ein Landregen über 2 Tage. Schau mer mal.
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Zur Frage zum englischen Begriff für „Witterung“ im Pingback-Artikel fand ich Folgendes:
weather pattern – Witterungsverlauf {m}meteo.
large-scale weather pattern- Großwetterlage {f}
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