Seit einigen Tagen rechnet das amerikanische Wettermodell GFS (Global Forecast System) mit einer Hitzewelle in Teilen Europas und auch in Teilen Deutschlands.
Dabei sollen Ende Juli 2018 an mehreren „Hunds“-Tagen hintereinander Höchsttemperaturen (Tmax) über 30 Grad Celsius (30°C) auftreten, wie hier am Beispiel KÖLN gezeigt wird.
Der Blick auf die Temperaturprognosen in rund 1500m (850hPa) ebenfalls für Köln zeigt eine ähnlichen Verlauf.
Das ENSemble-Mittel (dicke weiße Linie) überschreitet nie die 15 Grad-Marke, die den 30°C der 2m-Temperaturen in Meereshöhe entspricht.
Nur der Hauptlauf (dicke grüne Linie), auch operationeller Lauf genannt, geht über die 30°-Marke.
Welchem GFS-Lauf kann man nun trauen und was bedeuten die unterschiedlichen Läufe bei GFS überhaupt?
GFS-Hauptlauf:
Der operationelle Modelllauf mit der besten Modellphysik (bzw. höchsten Modellauflösung).
GFS-Kontrolllauf:
Der Kontrolllauf wird mit der Modellphysik (u. a. geringere Auflösung) des Ensemble-Datensatzes gerechnet, ansonsten gleiche Anfangsbedingungen wie der Hauptlauf.
Für die Trend-Prognosen wird üblicherweise der GFS-Hauptlauf (OP) verwendet, was aber bekanntermaßen bei einem Prognosezeitraum von mehr als fünf Tagen sehr unzuverlässig bleibt.
Man kann nun diesen unzuverlässigen GFS-Hauptlauf nehmen, der täglich alle sechs Stunden gerechnet und veröffentlicht wird, mit solchen Überschriften vermarkten…
…und diese Prognosen (zu Recht) ab dem 4. Tag als „weniger sicher“ oder ab dem 7. Tag sogar als „unsicher“ kennzeichnen.
Man kann aber auch andere Modelle betrachten und einen kürzeren Zeitraum wählen, wie z.B. die Stratosphärenmodelle von ECMWF und GFS mit einem Prognosezeitraum von maximal 10 Tagen und nur einer Rechnung je Tag.
Diese sehen die von mir bereits in den letzten Tagen vorgestellten Rechnungen mit wärmeren und kühleren Phasen heute so:
Am kommenden Wochenende 21./22. Juli 2018 erwartet uns zunächst ein Trog über Mitteleuropa mit Abkühlung und verbreiteten Regenfällen in Deutschland.
Bis Sonntag sollen nach GFS06 vor allem in Süddeutschland verbreitet um 30 Liter Regen je m² fallen.
Zum Ende des Prognosezeitraums sehen beide Modelle um den 27.7.2018 weiter einen umfangreichen Trog über Mitteleuropa sowie einen noch stärkeren Trog über dem mittleren Nordatlantik und hohen Druck über Ost- und Nordeuropa.
Genießen wir also zunächst das meist angenehme Sommerwetter zum kommenden Wochenende mit dem zeit- und gebietsweisen Regen und schauen, wie sich die Modelllage in den kommenden Tagen entwickelt…
Nachtrag am 20.7.2018: Die beiden Stratosphärenmodelle von ECMWF und GFS rechnen heute zum 29.7.2018 eine stramme Westströmung über dem Nordatlantik, die zunächst über den Britischen Inseln nach Norden gelenkt wird und sich bei weitere Ausdehnung nach Osten zu einer winkelförmigen Westlage mit kräftiger Abkühlung über Mitteleuropa entwickeln könnte.
(Grafiken zum Vergrößern anklicken)
Derweil hat sich der DWD mit seiner Trendprognose einer längeren Wärmephase z.B. für NRW angeschlossen…
…, während Donnerwetter für Westdeutschland eher bei unterkühlten Temperaturen bleibt.
GFS06 heute mit großen Regenmengen bis Anfang August in fast ganz Deutschland.
105 Gedanken zu “GFS: Erste Hitzewelle des Sommers 2018 in Deutschland pünktlich zu den „Hundstagen“?”
Mit dem Durchschnitt für den August habe ich berechtigte Zweifel. vor allem, wenn man wieder die aktuellen Trends für den Süden ansieht, da kommt wohl wieder die ungeliebte Ostwindlage zurück, was wieder Hitze bedeutet. Im Norden sieht das anders aus, da gehts wohl wirklich mit den Temperaturen runter auf Normalniveau
Vielen Dank für den Link mit den Studien zu den Wintern bezüglich des Solarminimums. Vielleicht erleben wir ja schon im kommenden Winter „Schwäbisch-Sibirien“, nicht nur auf der Alb, wo regelmäßig mit die tiefsten Werte für Deutschlands Winter gemessen werden (nicht nur dort, aber auch).
Wenn die Westwinddrift ausbleibt, könnte das im Sommer spannend werden. Das könnte dann in der Tat auseinanderklaffen: Kühlere Winter und wärmere Sommer. Mein Eindruck geht tatsächlich dahin, dass es seit ein paar Jahren wieder in den Wintermonaten kälter wird. Wir hatten dieses Jahr im Februar mal so richtig Schneefall, und das blieb auch einige Tage liegen. Das war schön anzusehen. Sonst die Jahre davor nur frostig, und wenn Schnee runterkam, war der schnell wieder weg. Und bereits vor einigen Jahren, es war 2010, da hatten wir am 27. Oktober den ersten Schneefall. So früh war der sonst seit vielen Jahren nicht mehr.
Mal Nebenbei das NOAA Model mit Stand 18:00 Uhr
0- -2°C ….
Regen: Vieler Orts und im Spüden EXTREM Regen (>200%)
Und nachdem die Spinnen jetzt wie doof in meinen Keller kriechen sage ich der Herbst ist nicht mehr weit …. wahrscheinlich noch 10-14 Tage
Bei uns ist der Regen mal wieder vorbeigegangen 😦
Was den Herbst angeht, für den Norden halte ich das sehr wahrscheinlich, wenn ich mir mal die Temperaturen an meinem Urlaubsort anschaue, aber der Süden..da ist noch nix groß mit Temperatursturz und auch nichts in Sicht..es bleibt wohl bei knapp unter 30 Grad in BaWü.
@Ted T: Danke für die Karte, stimmt, der Bruch könnte zum 7.8. erfolgen, wenn er nicht, wie schon so oft angekündigt, sich nach hinten oder auf den St.-NImmerleinstag verschiebt. Grad mal bei wetter.com geschaut, für meinen Heimatort würde das – wenns so bleibt wie derzeit angegeben, durchgehend Hitzewelle bis zum 7.8. Allerdings geht es zum 13.8. wieder gefährlich nahe an die 30 Grad ran. Das dürfte noch nicht ausgestanden sein, befürchte ich.
Nun ja, wenn ich mir den 06z und den 12z Lauf von GFS heute anschaue, dann werden Freiburg, Karlsruhe und der gesamte Oberrheingraben im Zeitraum um den 07.08.2018 an der 40 Grad Marke knacken. Lag der OP im 6z Lauf noch recht einsam über 22,5 Grad, so gesellen sich mittlerweile mehrere Nebenläufe hinzu. Es wird spannend…
Mit dem Durchschnitt für den August habe ich berechtigte Zweifel. vor allem, wenn man wieder die aktuellen Trends für den Süden ansieht, da kommt wohl wieder die ungeliebte Ostwindlage zurück, was wieder Hitze bedeutet. Im Norden sieht das anders aus, da gehts wohl wirklich mit den Temperaturen runter auf Normalniveau
LikeLike
Nur das ECM Modell verweigert derzeitig eisern eine Abkühlung
LikeLike
@ Pumadas
Habe dazu noch einen zweiten Link gestern reingestellt. Von der Freien Universität Berlin Berliner Wetterkarte.
Der vorletzte Abschnitt.
LikeLike
Vielen Dank für den Link mit den Studien zu den Wintern bezüglich des Solarminimums. Vielleicht erleben wir ja schon im kommenden Winter „Schwäbisch-Sibirien“, nicht nur auf der Alb, wo regelmäßig mit die tiefsten Werte für Deutschlands Winter gemessen werden (nicht nur dort, aber auch).
Wenn die Westwinddrift ausbleibt, könnte das im Sommer spannend werden. Das könnte dann in der Tat auseinanderklaffen: Kühlere Winter und wärmere Sommer. Mein Eindruck geht tatsächlich dahin, dass es seit ein paar Jahren wieder in den Wintermonaten kälter wird. Wir hatten dieses Jahr im Februar mal so richtig Schneefall, und das blieb auch einige Tage liegen. Das war schön anzusehen. Sonst die Jahre davor nur frostig, und wenn Schnee runterkam, war der schnell wieder weg. Und bereits vor einigen Jahren, es war 2010, da hatten wir am 27. Oktober den ersten Schneefall. So früh war der sonst seit vielen Jahren nicht mehr.
LikeLike
Und wieder eine kalte Juli-Nacht am Boden am 29.7.2018 in NRW.
Quelle: WDR Text
Die Stadt Lübbecke liegt in Ostwestfalen in 104m über NHN (Normalhöhennull), also nicht in den Höhenlagen von NRW.
Sehr wertvoller Regen statt Dürre in den letzten drei Tagen, vor allem gestern mit dem Temperatursturz im Norden und Westen Deutschlands.
Quelle: WO-Niederschlagskarte
LikeLike
Mal Nebenbei das NOAA Model mit Stand 18:00 Uhr
0- -2°C ….
Regen: Vieler Orts und im Spüden EXTREM Regen (>200%)
Und nachdem die Spinnen jetzt wie doof in meinen Keller kriechen sage ich der Herbst ist nicht mehr weit …. wahrscheinlich noch 10-14 Tage
LikeLike
Bei uns ist der Regen mal wieder vorbeigegangen 😦
Was den Herbst angeht, für den Norden halte ich das sehr wahrscheinlich, wenn ich mir mal die Temperaturen an meinem Urlaubsort anschaue, aber der Süden..da ist noch nix groß mit Temperatursturz und auch nichts in Sicht..es bleibt wohl bei knapp unter 30 Grad in BaWü.
LikeLike
Zu viel Regen
Zu kalt
(Jetziger Bruch nach unten schon am 7.08 !!)
LikeLike
@Ted T: Danke für die Karte, stimmt, der Bruch könnte zum 7.8. erfolgen, wenn er nicht, wie schon so oft angekündigt, sich nach hinten oder auf den St.-NImmerleinstag verschiebt. Grad mal bei wetter.com geschaut, für meinen Heimatort würde das – wenns so bleibt wie derzeit angegeben, durchgehend Hitzewelle bis zum 7.8. Allerdings geht es zum 13.8. wieder gefährlich nahe an die 30 Grad ran. Das dürfte noch nicht ausgestanden sein, befürchte ich.
LikeLike
Nun ja, wenn ich mir den 06z und den 12z Lauf von GFS heute anschaue, dann werden Freiburg, Karlsruhe und der gesamte Oberrheingraben im Zeitraum um den 07.08.2018 an der 40 Grad Marke knacken. Lag der OP im 6z Lauf noch recht einsam über 22,5 Grad, so gesellen sich mittlerweile mehrere Nebenläufe hinzu. Es wird spannend…
LikeLike
Schon wieder eine völlig verfehlte Hitzewarnung der UWZ für Köln vom 15. für den 16.8.2018 bis 32°C.
Es gab in Köln nicht einmal 30°C, also keinerlei Hitze am 16.8.2018.
Quelle: WetterOnline aktuelles Wetter
Wiederholte Unfähigkeit…, oder Klima-Alarm für Arme…?
LikeLike