Rekordwärme in der Troposphäre im Februar 2016 – Tropische Meeresoberflächen kühlen ab

Update 2.3.2016: UAH mit neuem Monatsrekord – UAH V6 Global Temperature Update for Feb. 2016: +0.83 deg. C (new record).

Die vor allem durch El Niño im äquatorialen Pazifik im November und Dezember 2015 stark erwärmten Meeresoberflächen haben einen Teil ihrer Wärme an die Atmosphäre abgegeben und kühlen dadurch wieder ab, während sich die aufliegenden Luftmassen der Troposphäre erwärmen.

Die Abkühlung der tropischen Meeresoberflächen vor allem im äquatorialen Ostpazifik von Januar zu Februar 2016 ist in diesem NOAA-Plot gut zu erkennen:

(zum Vergößern anklicken)

Die Abweichungen der globalen Meeresoberflächentemperaturen (SSTA) von Mitte Januar bis Mitte Februar. Vor allem im äquatorialen Ostpazifik ist eine deutlich Abkühlung (blaue Farben) zu erkennen.
Die Abweichungen der globalen Meeresoberflächentemperaturen (SSTA) von der Woche um den 17. Januar bis zur Woche um den 20. Februar 2016. Vor allem im äquatorialen Ostpazifik ist eine deutlich Abkühlung (blaue Farben) zu erkennen. El Niño schwächt sich ab. Quelle: Weekly ENSO Evolution, Status, and Prediction Presentation

Die Wärme wurde vor allem durch Verdunstung und Übertragung an die aufliegenden Luftmassen der unteren Atmosphäre, der Troposphäre abgegeben, wo die zunächst überwiegend latente Wärme in der Wetterschicht von unsichtbarem Wasserdampf zu sichtbaren Wolken und Niederschlägen kondensierte und erst dadurch messbar wurde.

Tägliche Satellitenmessungen der mittleren Troposphäre in 400 hPa (rund 7500 m) machen die Übertragung der Energie von den Meeresoberflächen in die untere Atmosphäre mit Rekordtemperaturen im Februar 2016 sichtbar:

Der Screenshot zeigt den Verlauf der Satellitenmessungen in 400 hPa ( rund 7500 m) der Jahre 2016, 2015, 2010, 2005, 2003 und 2002. Das Jahr 2016 erreicht im Februar 2016 Rekordwerte, wobei das Maximum bereits erreicht sein könnte. Quelle:
Der Screenshot zeigt den Verlauf der Satellitenmessungen in 400 hPa ( rund 7500 m) der warmen Jahre 2016, 2015, 2010, 2005, 2003 und 2002 im Vergleich. Das Jahr 2016 erreicht im Februar 2016 Rekordwerte, wobei das Maximum bereits erreicht sein könnte. Quelle: https://ghrc.nsstc.nasa.gov/amsutemps/

Die Übertragung und Verteilung der von den tropischen Meeresoberflächen abgegebenen Energie von den Tropen polwärts nach Norden und Süden braucht einige Monate, die den vier- bis fünfmonatigen Zeitverzug zwischen den ENSO-Bedingungen und der folgenden Entwicklung der globalen Temperaturen begründen.

El Niño hat sein Maximum Anfang November 2015 erreicht und schwächt sich nun stark ab, wie u.a. der massive Energieverlust der äquatorialen Wassermassen bis zu einer Tiefe von 300 m im Pazifik von 180W bis 100W verdeutlicht:

Der Plot stellt den Verlauf der Temperaturanomalien bis zu 300 Meter unter Wasser im äquatorialen Pazifik dar. Die kräftigen positiven Abweichungen der warmen Downwelling-Phase einer äquatorialen Kelvinwelle haben Ende Oktober/Anfang November 2015 ihren Höhepunkt erreicht und gehen bis Mitte Februar 2016 um 1,5 K deutlich zurück: El Niño geht - La Niña kommt! Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/MJO/enso.shtml
Der Plot stellt den Verlauf der Temperaturanomalien bis zu 300 Meter unter Wasser im äquatorialen Pazifik dar. Die kräftigen positiven Abweichungen der warmen Downwelling-Phase einer äquatorialen Kelvinwelle haben Ende Oktober/Anfang November 2015 ihren Höhepunkt erreicht und gehen bis Mitte Februar 2016 um 1,5 K deutlich zurück: El Niño geht – La Niña kommt! Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/MJO/enso.shtml

Das bedeutet nach Rekordwerten im November und Dezember 2015 sowie im Januar 2016 für den Monat Februar und wahrscheinlich auch noch für den Monat März 2016 mögliche neue globale Rekordwerte auch der unverfälschten Satellitendaten von UAH und RSS.

Mit zunehmender Abkühlung der tropischen Meeresoberflächen bedeutet es aber auch eine vermutlich ab April 2016 einsetzende allmähliche Abkühlung der globalen Temperaturen, die ich hier schon beschrieben habe:  ENSO-Update Februar 2016: El Niño geht – La Niña kommt

Übrigens: Der von den Modellen erwartete Märzwinter 2016 in Deutschland und anderen Teilen Europas sieht bei GFS heute für Mitte März 2016 so aus:

WO/GFS-Prognose vom 27. Februar für den 13. März 2016: Verbreite und teils kkäftige Schneefaäkke nichjt nut in Deutschland...Quelle:
WO/GFS-Prognose vom 27. Februar für den 13. März 2016: Verbreitete und teils kräftige Schneefälle nicht nur in Deutschland…Quelle: http://www.wetteronline.de/profiwetter?pcid=pc_modell_expert&gid=DL&parameter=rsym&base=16022706&model=gfs

Frühling sieht anders aus, aber es muss ja nicht so kommen…

Was uns wohl Ostern 2016 erwartet? Dazu in einigen Tagen mehr…

Update 15.3.2016: Märzwinter-Update: Europa 2016 weiter unterkühlt – Schneefälle an Ostern?

Herzlich euer

Schneefan2015

 

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