Am deutlichsten zeigt sich diese Entwicklung derzeit unter Wasser.
Die Abweichung der durchschnittlichen Wassertemperatur der oberen 300 Meter des äquatorialen Pazifiks ist von Anfang November 2015 bis Mitte Februar 2016 um rund 1,5°C stark gefallen, ist aber mit rund 0,6 °C noch im positiven Bereich – Das Ende von El Niño naht im NH-Frühjahr 2016:
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Der Plot stellt den Verlauf der Temperaturanomalien bis zu 300 Meter unter Wasser im äquatorialen Pazifik dar. Die kräftigen positiven Abweichungen der warmen Downwelling-Phase einer äquatorialen Kelvinwelle haben Ende Oktober/Anfang November 2015 ihren Höhepunkt erreicht und gehen bis Mitte Februar 2016 um 1,5 K deutlich zurück: El Niño geht – La Niña kommt! Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/MJO/enso.shtml
Gleichzeitig hat sich das kalte Wasser vom äquatorialen Westpazifik bis zu 300 m unterhalb der Oberfläche weiter nach Osten ausgedehnt, was auf eine in wenigen Monaten bevorstehende kalte Upwellingphase einer äquatorialen Kelvinwelle – La Niña – hindeutet:
Der Plot zeigt die Entwicklung der Temperaturanomalien unter Wasser im äquatorialen Pazifik von November 2015 (oben) bis 22. Februar 2016 (unten) . Die kalten Anomalien im Westen (blau) haben sich im Februar 2016 gegenüber Januar 2016 deutlich weiter verstärkt und nach Osten ausgedehnt, während die warmen Anomalien (rot) nach Osten und nach oben verdrängt und insgesamt stark abgeschwächt wurden. Quelle: 4-month sequence of Pacific Ocean Equatorial temperature anomaly cross sections
Diese reale Entwicklung wird nun auch in den ENSO-Modellprognosen von Mitte Februar 2016 deutlicher als zuvor wiedergegeben:
Die Grafik zeigt die ONI-Prognosen der statistischen und dynamischen ENSO-Modelle für die SSTA im maßgeblichen Niño-Gebiet 3.4. Bereits im NH-Sommer 2016 ist der drittstärkste El Niño seit 1950 mit Werten unter +0,5 K Geschichte, ab NH-Herbst 2016 werden im Mittel die ersten Monate mit La Niña-Werten ab -0,5 K und kälter erwartet. „The … graph and table show forecasts made by dynamical and statistical models for SST in the Nino 3.4 region for nine overlapping 3-month periods…“ Quelle: http://iri.columbia.edu/our-expertise/climate/forecasts/enso/current/?enso_tab=enso-sst_table
In der experimentellen NOAA-ENSO-Prognose sieht die Entwicklung so aus:
Die Plots zeigen die mögliche rasche ENSO-Entwicklung der SSTA vom kräftigen global wärmenden El Niño (gelb/rote Farben) im äquatorialen Pazifik im November/Dezember 2015/Januar 2016 zur kräftigen global kühlenden La Niña (blaue Farben) ab Mai/Juni/Juli 2016. „Experimental NOAA/ESRL PSD and CU CIRES Forecast in Global Tropics Domain.LIM forecasts of SST anomalies based on November-December-January 2015-2016 initial conditions. Contour interval is 0.3 degrees C. For numerical values click here.“ Quelle: http://esrl.boulder.noaa.gov/psd/forecasts/sstlim/for4gl.html
Für die seit November 2015 deutlich erhöhten globalen Temperaturen bedeutet das ab etwa April 2016 einen allmählichen Rückgang, weil sie den ENSO-Bedingungen um vier bis fünf Monate zeitversetzt folgen.
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