Erstes Quartal 2018: Deutschland und Europa kalt! DWD rechnet auch den März warm! Wie geht es weiter?

Update 3.4.2018: UAH Global Temperature Update for March, 2018: Mit +0.24 deg. C gegenüber +0,20 K Abweichung im Februar 2018: Die globalen Temperaturen sind auf niedrigem (La Niña-) Niveau stabil.

Der Plot zeigt die monatlichen globalen Temperaturabweichungen von UAH 6.0 (rote Linie) und RSS 4.0 (grüne Linie) der unteren Troposphäre mit Schwerpunkt um 1500 m Höhe (TLT). Beide Trendlinien (blau und lila) zeigen nach dem „Super“- El Niño-Ereignis 2015/2016 von Januar 2016 bis März 2018 im linearen Trend weiter nach unten. Quelle: woodfortrees

Nach einem teils sehr milden Januar wurde es eisig in Deutschland und Europa: Der Februar und der März 2018 gehörten dem Winter!

So sollte es niemanden verwundern, dass die Mittel-Temperaturen in Deutschland und Europa vom 1. Januar bis zum 31. März 2018 teils deutlich unter dem WMO-Klimamittel 1981-2010 lagen.

Die NOAA-Reanalyse für die 2m Temperaturabweichungen (TA) in Europa vom 1. Januar bis zum 31. März 2018 (erstes Quartal) zeigt große Teile unterkühlt (blaue und lila Farben). Quelle: NOAA-Reanalyse

Der deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am 29.3.2018 für die letzten drei(!) Tage vor Ende des Monats März 2018 in seiner Pressemitteilung hochgerechnet(!), dass der März in Deutschland mit einer Mitteltemperatur von 2,5 Grad Celsius zum WMO-Klimamittel 1981-2010 um minus 1,8 K (°C) zu kalt ausfallen wird.

Wie in den beiden Vormonaten und für den Winter 2017/18 waren die Hochrechnungen des DWD erneut zu warm: Das T-Mittel im März 2018 in Deutschland betrug 2,4°C, die Abweichung minus 1,9 K.

(zum Vergrößern anklicken)

DWD-Grafik der Mitteltemperaturen im März in Deutschland von 1883 bis 2018. Der März 2018 in Deutschland gehört mit einer Mitteltemperatur von 2,4°C (nicht 2,5°C wie in der wie immer voreiligen DWD-Pressemitteilung vom 29.3.2018) zu den den drei kältesten März-Monaten der letzten 20 Jahre. Die Grafik zeigt auch, dass die kältesten März-Monate seit rund 100 Jahren und die wärmsten Monate seit rund 80 Jahren nahezu unverändert sind. Im deutschen März gibt es folglich in den Daten des DWD (trotz zunehmendem städtischem Wärmeinseleffekt – UHI) seit mindestens 80 Jahren keine Erwärmung! Quelle: Zeitreihen und Trends – DWD

Die DWD-Hochrechnung für die letzten drei Tage im März lag bei der Mitteltemperatur in Deutschland um 31 Tage x o,1 K = 3,1°C zu warm.

Der März 2018 ist im Mittel also um 4,8 K (°C) kälter als im Vorjahr und gehört mit einer Abweichung vom minus 1,9 K (°C) zum WMO-Mittel 1981-2010 zu den drei kältesten März-Monaten der letzten 20 Jahre nach 2013 (-4,4 K) und 2006 (-2,8 K).

Das erste Quartal 2018 ist in Deutschland nach einem sehr milden Januar (TA +3,3) und den beiden eisigen Monaten Februar (TA -2,9) und März (TA -1,9) um minus 0,42 K (°C) unterkühlt zum WMO-Mittel 1981-2010.

Siehe dazu auch: Schwache Sonne und La Niña: Wie kalt wird das Jahr 2018?

Wie geht es nun im April 2018 weiter in Deutschland und Europa?

Das CFSv2-Langfrist-Modell der amerikanischen Wetterbehörde NOAA sieht aktuell durchschnittliche Temperaturen in Deutschland und Europa mit Vorteilen für den Süden Deutschlands und Europas.

NOAA/CFSv2-Prognose vom 2.4.2018 für die 2m-Temperaturabweichungen in Europa im April 2018. Bei insgesamt durchschnittlichen Temperaturen auch in Deutschland ist die Südhälfte begünstigt. Quelle: NOAA/CFSv2-Prognose

Wobei dieses Modell vor nur zehn Tagen den April 2018 in Europa auch schon deutlich kälter gesehen hat…

CFSv2-Prognose vom 22.3.2018 für die TA 2m im April 2018 in Europa. Quelle: wie vor

Die Sonnenfleckenaktivität lag im ersten Quartal 2018 schon im außergewöhnlich schwachen Bereich eines Sonnenminimums, wobei die Sonne im Jahr 2018 bis zum 1.4.2018 an 58% der Tage keinen einzigen Sonnenfleck auf ihrer erdzugewandten Seite zeigte.

Der Screenshot zeigt die Entwicklung der Anzahl fleckenloser (spotless) Tage auf der Sonne seit Beginn des aktuellen Sonnenzyklusses Nr. 24 im Januar 2009 bis zum 1.4.2018. Bisher waren im Jahr 2018 58% der Tage „spotless“, also ohne jeden Sonnenfleck. Das sind jetzt schon mit 53 Tagen mehr als doppelt soviele wie die 104 Tage im gesamten Vorjahr. Quelle: Spaceweather

Ein zweiter winziger Sonnenfleck mit der „falschen“ magnetischen Polarität ist am 15.3.2018 auf der Südhälfte der Sonne gesichtet worden.

Ein winziger Sonnenfleck mit der „falschen“ magnetischen Polarität weiß/schwarz (orangefarbener Kreis) ist südlich des Sonnenäquators (weiße Linie), also auf der Südhälfte der Sonne, am 15.3.2018 entstanden. Mit dieser Polarität gehört er zum aufziehenden neuen Sonnenfleckenzyklus Nr. 25, der aktuelle SC 24 geht also allmählich seinem Minimum entgegen. Quelle: The very latest SOHO images

Zum Vergleich der erste Sonnenfleck mit „falscher“ Polariät im Dezember 2016: Erster Sonnenfleck des neuen Sonnenzyklus Nr. 25 ist da! Schwache Sonne – kühle Erde!

(zum Vergrößern anklicken)

Das Magnetogramm der erdzugewandten Seite der Sonnenoberfläche zeigte am 20.12.2016 mehrere Sonnenflecken sowohl auf der Nordhälfte als auch auf der Südhälfte der Sonne. Die magnetische Polarität wird durch weiße (Nord) und dunkle (Süd) Bereiche der Sonnenflecken dargestellt. Während die Sonnenflecken des aktuellen SC 24 auf der Nordhälfte der Sonne eine weiß/schwarze (links/rechts) Polarität besitzen, zeigt ein Sonnenfleck auf der Südhälfte der Sonne das üblicherweise entgegengesetzte schwarz/weiße (links/rechts) „richtige“ Muster – während der zweite Sonnenfleck auf der Südhalbkugel bei 23°S (roter Pfeil) die „falsche“ Polarität aufweist: Er hat wie die Sonnenflecken auf der Nordhalbkugel eine weiß/schwarze Polarität: Der Beginn des neuen SC 25! Quelle: http://users.telenet.be/j.janssens/ hier:   STCE Newsitem

Auch das global kühlende ENSO Phänomen La Niña im äquatorialen Pazifik ist weiter aktiv und kühlt die Erde zeitversetzt mindestens weitere vier Monate.

Da darf man doch auch auf die im Verlauf der kommenden Tage veröffentlichten unverfälschten globalen Daten für den März 2018 gespannt sein…

 

Herzlich euer

Schneefan2015

 

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2 Gedanken zu “Erstes Quartal 2018: Deutschland und Europa kalt! DWD rechnet auch den März warm! Wie geht es weiter?

  1. Hi Schneefan! Danke für den Beitrag! Allerdings war der März diesen Jahres 4,8 Grad kälter als letztes Jahr! LG, markus.

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