Die aktuelle Wetter- und Warnlage des DWD vom 29. Juli 2015, 10.42 Uhr: „…Die meisten Gewitter sind wohl im Nordwesten zu erwarten. Dabei können lokal eng begrenzt Graupel bzw. kleinkörniger Hagel auftreten und auch einzelne stürmische Böen bzw. Sturmböen…“ Quelle: http://www.dwd.de/
Graupelgewitter im Hochsommer? Graupel ist bekanntlich eine meist winterliche Niederschlagsform und entsteht in mittleren Luftschichten bei Temperaturen unter 0°C aus Schneekristallen, während sommerlicher Hagel oft aus in große Höhe gerissenen und erst dann gefrierenden unterkühlten Regentropfen besteht.
Die Ursache dieser ungewöhnlich kalten Herbstwetterlage – nicht nur – in Deutschland mitten im Hochsommer ist der frühzeitig erwachte – eigentlich winterliche – arktische Polarwirbel, der sein Zentrum auf der Nordhalbkugel (NH) in das Seegebiet zwischen Island und Schottland verlagert hat: Kräftiges Sturmtief mit Gewittern über Deutschland erwartet – Kalter Trog im Hochsommer?
In der einströmenden hochreichenden Polarluft fallen die Temperaturen selbst im Hochsommer heute am 29.7.2015 bereits in rund 1500 m (850hPa) auf Werte um 3°C…(Grafik zum Vergrößern anklicken)
Wie sehr sich die die kräftige Abkühlung der letzten Tage in großen Teilen Europas bereits ausgewirkt hat, zeigt die Analyse der T-Abweichungen (2m) der letzten sieben Tage:
Diese für die „Hundstage“ ungewöhnlich kalte Wetterlage endet erst Anfang August, wenn sich das Zentrum des Polarwirbels ins Seegebiet nordwestlich der britischen Inseln verlagert und auf der Vorderseite seines weit nach Süden ausgreifenden Rossbywellen-Troges mit einer südwestlichen bis südlichen Höhenströmung wärmere Luftmassen nach West- und Mitteleuropa strömen können:
Herzlich euer
Schneefan2015
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