„Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, sagt der Wissenschaftler Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie in einem Spiegelartikel vom 1.4.2000.
Ein Aprilscherz?
Nach dem strengen Winter 2005/2006 und mehreren folgenden strengen und schneereichen Wintern hat die aktuelle zweite Kältewelle des Winters 2015/16 in den letzten Tagen in Teilen Deutschlands Nachttemperaturen bis unter -15°C und meterhohen Schnee im Schwarzwald gebracht.
Die aktuellen 2m-Tiefsttemperaturen „in unseren Breiten“ in Europa im Januar 2016: (zum Vergrößern anklicken)

Die Erwärmungsphantasien werden von Mutter Natur und von den Winterdaten des DWD gnadenlos widerlegt, die Wintertemperaturen in Deutschland weisen seit 28(!) Jahren einen negativen Trend auf: Die Winter in Deutschland werden seit 28 Jahren kälter, nicht wärmer, Herr Latif!

Für Menschen mit gesundem meteorologischem Verstand stellt sich angesichts der gemessenen unverfälschten Realität und der schwächsten Sonnenaktivität seit mehr als 100 Jahren doch die Frage, ob die Winter in Europa bald wieder so aussehen wie 1708/1709.

Oder wie der sehr kalte und extrem schneereiche Dezember 2010(!)?

Oder wie der sehr kalte Februar 2012(!)?

Oder wie der historischer Märzwinter 2013(!) mit neuen Schnee- und Kälterekorden (nicht nur) in Deutschland?

Oder wie erst kürzlich der historische Oktoberschnee 2015 in Deutschland bis ins Flachland…
Wie lange dauert die aktuelle strenge Kältewelle des Winters 2015/16 in Europa an?
Die Modelle sind sich wieder mal nicht einig. Die einen sehen eine nachhaltige Milderung ab dem kommenden Wochenende 23./24. Januar 2016, das kanadische Modell GEM rechnet vorerst kein Ende der Kältewelle, es wird nach kurzer Milderung eher noch kälter…:

Nachtrag: GFS06 hat sich der kalten GEM00-Prognose angeschlossen – Die Kältewelle dauert an…, vor allem dann, wenn sich ECMWF auch noch anschließt…

Wie wahrscheinlich ist diese Prognose?
Die ECMWF-Analyse des stratospärischen arktischen Polarwirbels in 150 hPa (rund 13.000 m Höhe/untere Stratosphäre) zeigt weiter eine starke Störung in Form eines Tripols: Der Polarwirbel weist drei Teilzentren auf, wobei der kräftigste nahe des Nordpols liegt und einen kalten Trog über Europa bis nach Nordafrika streckt:

Diese anhaltende kräftige Störung des Polarwirbels lässt weitere kräftige arktische Kaltluftausbrüche in die mittleren Breiten der NH erwarten…; auch andere Überraschungen aus der Stratosphäre werden derzeit berechnet, wie WetterOnline berichtet: Wetterphänomen in der Stratosphäre
Der Winter 2015/16 ist noch nicht vorbei!
Herzlich euer
Schneefan2015
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