Seit Juni 2016 ist das vorübergehend global wärmende Wetterphänomen „El Niño“ Geschichte, im äquatorialen Pazifik hat seit Mitte Juli die global kühlende „La Niña“ die Regie übernommen, die Erde kühlt ab.
Die Tages-Abweichungen der Meeresoberflächentemperaturen (SSTA) im maßgeblichen Niño-Gebiet 3.4 liegen seit Mitte Juli 2016 im La Niña-Bereich von -0,5 K und kälter und in der aktuellen August-Woche bei -0,6 K.
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La Niña in voller Schönheit mit ungewöhnlichem Muster (Tropical instability waves/TIW) von Peru im Osten bis zur Datumslinie (180°) im Westen ( La Niña Modoki?).
Obwohl es trotz der ENSO-Modell-Prognosen von Mai(!) 2016 für La Niña-Bedingungen bereits im Juni 2016 noch nicht geklappt hatte,… El Niño ist tot, es lebe La Niña! – ENSO-Update Mai 2016
„…Die aktuelle CFSv2-Prognose reiht sich nach den Korrekturen in die kalten Prognosen der meisten anderen ENSO-Modelle ein, die nun sogar bereits im JUNI 2016 La Niña-Bedingungen mit durchschnittlich -0,7 K SSTA sehen:
…, sahen die ENSO-Modelle nach der Überwindung der Frühlingsprognosebarriere von Februar bis Mai jeden Jahres (Spring Predictability Barrier) Anfang Juli 2016 einstimmig weiterhin das Eintreffen von La Niña-Bedingungen noch im Sommer 2016, nun mit -0,7 K Abweichung im JULI 2016…
Tasächlich zeigt der Monthly Niño-3.4 index von NOAA im Juli 2016 mit einer Abweichung von -0,21 K noch keine La Niña-Bedingungen, obwohl diese ebenfalls von NOAA tatsächlich gemessen wurden (siehe Tabelle oben).
Das liegt allerdings ausschließlich an den wiederholten Datenfälschungen durch NOAA vor allem auch bei den SST-Datensätzen: NOAA-Studie verfälscht Daten: Die globale Erwärmungs“Pause“ einfach weggerechnet…
Der unverfälschte SST-Datensatz zeigt einen Absturz der SSTA im maßgeblichen Niño-Gebiet 3.4 von Mai bis Juli 2016 und mit -0,51 K Abweichung schwache La Niña-Bedingungen im Juli 2016.
Die aktuellen ENSO-Prognosen Mitte August 2016 laufen im Gegensatz zu den Juli-Rechnungen für den November 2016 weit auseinander.
Da ist von einer kräftigen La Niña beim kanadisch/französischen Modell (METEO) bis zu neutralen Bedingungen nahe null K Abweichung (ECMWF) alles vertreten.
Das ENSO-Modell CFSv2 der amerikanischen Wetterbehörde NOAA liegt im August 2016 mit einer Prognose von -0,5 K für den November im Durchschnitt aller ENSO-Prognosen und dieses Mal nicht wie im Juni und zuvor schon im Mai 2016 total verwirrt.
Noch krasser werden die Unterschiede in den Augustprognosen für den Januar 2017. Nun zeigt das japanische ENSO-Modell (JMA) eine kräftige La Niña mit -1,4 K Abweichung, während ECMWF bei nahe Null Abweichung bleibt.
Ein Blick auf die aktuellen ENSO-Prognosen von ECMWF (neutral) und MetOffice (mäßige La Niña) zeigt die völlig unterschiedlichen Einschätzungen:
Der Energiegehalt der Wassermassen bis 300 m Tiefe im äquatorialen Pazifik weist auch im August 2016 weiterhin negative Abweichungen um -1,0 K auf und befindet sich damit seit Mitte März 2016 nun im sechsten Monat hintereinander im kalten La Niña-Bereich unter -0,5 K Abweichung.
Der gekoppelte Atmosphäre/Ozean-Index “MEI” ist allerdings mit einem Juni/Juli-2016-Wert auf +0,31 um weitere -0,67 kräftig gefallen (Vormonate Apri/Mail +1,7, Mai/Juni 1,0). Er liegt nun im neutralen MEI-Bereich ziemlich genau wie Juni/Juli 1998, als eine kräftige La Niña folgte.
Es war nicht zu erwarten, dass die globalen Temperaturen auch im Juli 2016 weiter so kräftig fallen wie in den beiden Monaten zuvor.
Dr. Roy Spencer (UAH) hatte bereits zu Recht darauf hingewiesen, dass es wie schon 1998 nach dem kräftigen global wärmenden El Niño-Ereignis und dem Übergang zu global kühlenden La Niña-Bedingungen auch 2016 mal einen Monat mit geringerer Abkühlung oder sogar mit einer vorübergehenden geringen Erwärmung gegenüber dem Vormonat desselben Jahres geben kann: UAH Global Temperature Update for June 2016: +0.34 deg. C.
„…Just remember, the temperature anomaly can also temporarily rebound for a month, as it did in late 1998.“
Allerdings ist bereits mit den unverfälschten Satellitendaten des ersten Halbjahres klar: Auch 2016 wird kein global rekordwarmes Jahr!
In Deutschland und Mitteleuropa übrigens auch nicht…: Halbzeit: Wie kalt wird das Jahr 2016 in Deutschland ? Herbst und Winter unerfreulich frisch!
Der August 2016 in Deutschland erweist sich bis einschließlich 18.8.2016 um rund -1,1 K unterkühlt…(also DWD-warm)
…und hat damit nach März (-0,3 K) und April (-0,4 K) mit einer negativen Temperaturabweichung weiter Chancen auf den dritten unterkühlten Monat des Jahres 2016, selbst wenn es kommende Woche noch einen späten Versuch der Wiedergutmachung des meist ausgefallenen Sommers 2016 geben sollte…:
Zum Schluss noch das Wort zum Sonntag…:
„…Hinweis von NOAA zur einheitlichen internationalen Verwendung des von der WMO empfohlenen Klimamittels 1981-2010, also der letzten vollen drei Jahrzehnte: http://www.ncdc.noaa.gov/monitoring-references/faq/anomalies.php
“The national maps show temperature anomalies relativ to 1981-2010 base period. This perios is used in order to comlpy with a recommended World Meteorological Organization (WMO) Policy, which suggests using the latest decade for the 30-year average.”
Die Verwendung älterer (kälterer) Klimamittel soll in der Regel die aktuelle Stagnation oder sogar Abkühlung in regionalen und globalen Temperaturreihen verschleiern…“
Herzlich euer
Schneefan2015
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Ich habe mich vor ca 3 Jahren mal mit einem der PIK Herolde unterhalten über den Sinn und Unsinn von Prognosemodellen. Mein Experteneinwand (basierend auf meiner Expertise über dynamische ökonomische Modellrechnungen) bestand darin, dass Modelle immer nur Modelle bleiben und nie Realität werden können, weil wir nicht alle Variablen einbeziehen können. Würden wir das machen käme eine Simulation raus, die 1:1 aussieht wie die Erde. Siehe Douglas Adams.
Wir können also immer nur Szenarien berechnen und die unterliegen dem Vorbehalt, dass einige Elemente der Berechnung detaillierter ausgearbeitet sind im Modell und andere binär bleiben müssen, wodurch unerwartete und unnatürliche Prognoseverläufe eintreten.
Das Argument ist im Prognosebereich – egal mit wieviel Rechenpower – unschlagbar und wird bis in alle Ewigkeit seine Gültigkeit behalten.
Nun, offenbar wusste der Herr Eliteexperte davon nichts und hat sich im Verlauf der Diskussion in meinem Netz verfangen. Am Ende behauptete er dann, dass dynamische Prognosemodelle auch dann noch ihre Gültigkeit behalten, wenn sie sich als falsch erwiesen haben aufgrund von unberücksichtigten Faktoren (etwa ein Vulkanausbruch, Sonnenaktivität, El Nino etc).
Er meinte tatsächlich, dass man in so einem Fall einfach nur hingehen muss, das Modell um den neuen Faktor erweitern, alles nochmal durchrechnen und wenn das Ergebnis dann mit der Realität übereinstimmt, dann passt die Prognose und man muss(!) darauf aufbauend Politikmaßnahmen treffen.
Da konnte ich nur noch lachen. Unsere Elitenklimawissenschaftler sind so weit entrückt, dass sie sogar die Zeit als Faktor abstrahiert haben.
Es war das letzte Mal, dass ich jemanden von der Brigade ernst genommen habe.
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